Der geplanten Bürgerbefragung zur Abschaffung des Wiegesystems stehen die Kürtener Liberalen kritisch gegenüber. Sowohl der Kreis der Befragten ( nur Hausbesitzer) als auch die Aufmachung der Antwortkarte (nur eine Möglichkeit) lässt einen sinnvollen Rückschluss nicht zu und muss daher geändert werden.

Die Liberalen halten das Müllwiegesystem für nicht mehr zeitgemäß, weil es zu folgenden Problemen und Benachteiligungen führt:

  • Benachteiligung und finanzielle Belastung von jungen Familien durch den Windelmüll,
  • Benachteiligung und finanzielle Belastung von Haushalten in denen pflegebedürftige Menschen leben, die Inkontinenzmaterialien entsorgen müssen,
  • Verstärkung des wilden Mülls durch falsche Sparsamkeit und private Entsorgung von Hausmüll in anderen Kommunen, dadurch Benachteiligung der Bürger, die ihren Müll korrekt entsorgen
  • Entsorgung von Speiseresten auf dem Kompost was zur Folge haben könnte, dass sich u.a. eine Rattenplage ausbreiten könnte
  • Verschließbare Mülltonnen weisen vielerorts daraufhin, dass Entsorgung in Nachbarstonne erfolgt oder befürchtet wird.
  • Durch die Verwiegung würden auch Mieter ohne Kompostiermöglichkeit, sowie Familien mit Kleinkindern und Menschen, die Angehörige pflegen unverhältnismäßig stark benachteiligt.

Die zu erwartende Steigerung der Müllmenge werde zwar zu einer höheren Gebühr insgesamt führen. Dies sei aber vor dem Hintergrund der aktuellen Fremdentsorgung hinzunehmen.Außerdem kostet die Beseitigung der Fremdentsorgung den Bürger auch Geld: Bauhof!

Auch bei Ausschreibung der Müllentsorgung zum Ablauf bestehender Verträge haben Wettbewerber den Nachteil, erst LKWs mit Wiegesystem anschaffen und die Verwaltungsinfrastruktur einrichten zu müssen.

Auch besteht nicht die Möglichkeit, die Ausschreibung der Müllabfuhr mit Nachbargemeinden zu bündeln, da diese alle nicht wiegen.