Bergisch Gladbach – Über zweihundert Gäste beim Neujahrsempfang der Kreis-FDP am 12. Januar – der Kampfgeist im Saal war regelrecht greifbar. „Die Basis ist sehr lebendig, mutig und kampfbereit“, stellte der Kreisvorsitzende Hermann Küsgen in seiner Begrüßungsrede fest. Generalsekretärin Nicola Beer bekannte: „Nicht der Verlust der Regierungsbeteiligung, nicht der Rauswurf aus dem Bundestag – es war der Vertrauensverlust und der Verlust des Respekts der Wählerinnen und Wähler, der wirklich weh getan hat!“ Sie warb für liberale Politik, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht: „Wir sind die Einzigen, die den Menschen vertrauen und ihnen auch etwas zutrauen. Wir wollen mit den Menschen reden und nicht nur über Sie sprechen! Mit Misstrauen, Unterstellungen und dem Schüren von Ängsten wollen wir keine Politik machen“, sagte die amtierende hessische Kultusministerin.

Der Bundesvorsitzende Christian Lindner sah in der Vielzahl der Besucher ein deutliches Zeichen, dass die liberale Idee attraktiv bleibt und dass viele Menschen mit der FDP ins Gespräch kommen wollen. „Einer Großen Koalition im Bundestag, die mehr Staat und Abgaben beschließt, steht jetzt nur noch eine links-ökologische Opposition gegenüber, die noch mehr Staat und Abgaben fordert. Für soziale Marktwirtschaft steht keine andere Partei so wie die FDP,“ betonte der 35-jährige, der auch Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in NRW ist. Der Bergisch Gladbacher Fraktionschef, Dr. Reimer Fischer, sieht sehr gute Chancen für die Liberalen bei den kommenden Kommunalwahlen: „Schmusekurs war gestern, jetzt ist Eigenständigkeit angesagt“, stellte er klar. Er freue sich deshalb auf den Wahlkampf mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten. Bürgermeister Lutz Urbach und Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke (beide CDU), die unter den Gästen waren, nahmen es mit Verständnis und Gelassenheit.