Die FDP setzt sich entschieden für den Erhalt des Abenteuerspielplatzes in Gronau ein, denn diesem droht das Aus. Zum Hintergrund für ihr Engagement in dieser Sache: Die 2. Vorsitzende der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in Gronau hatte sich in einem offenen Brief an den Bürgermeister weitere Entscheidungsträger der Stadt gewandt. Pressesprecherin Anita Rick-Blunck: „Wie Frau Sprenger darin anschaulich schildert, ist dieser Platz viel mehr als nur ein Spielplatz: Er ist Begegnungsstätte für die Familien der Umgebung, ist Sport- und Tobe-Platz, ist ein „Lehrbetrieb“ für alle möglichen Fähigkeiten, die Kindern gut tun, und Fertigkeiten, die Kinder begeistern. Dieser Platz muss daher in unseren Augen unbedingt erhalten werden.“

„Freiwillige Ausgaben“ erfordern Umschichtung

Betrieben wird der Spielplatz von der katholischen Jugendagentur. Die Finanzsituation jedoch ist ebenso komplex wie verfahren: Finanziert wird der Betrieb vor allem mithilfe des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) des Bundes. Die Stadt stellte bislang lediglich das Grundstück und die Spielgeräte zur Verfügung und sorgte für die Instandhaltung. Zum Jahresende laufen nun die Mittel aus dem BuT-Paket aus. Eine Verlängerung sei nach Angaben der Stadtverwaltung nicht möglich, ebenso wenig laut Bürgermeister Urbach eine Finanzierung aus städtischen Mitteln.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Jörg Krell hat sich ein Bild von der Lage gemacht: „Hier leben viele Familien mit Kindern aus unterschiedlichen Nationen, darunter auch Flüchtlinge. Eine solche Begegnungsstätte ist wichtiger denn je.“ Für die Liberalen steht fest: Die Stadt muss das Geld dafür an anderer Stelle einsparen. Zwar muss das laut Haushaltssicherungsgesetz bei den „freiwilligen Leistungen“ geschehen – und deren Gesamtsumme darf nicht steigen. Aber die Fraktion der Liberalen sieht den benötigten Spielraum in einem Bereich, für den sie sich selber gerade erst stark gemacht hat: „Auf unser Betreiben hin hatten Studenten der WAK (Westdeutschen Akademie für Kommunikation) mehrere Konzepte erarbeitet und auch öffentlich vorgestellt, wie sich der Bergische Löwe künftig selber besser vermarkten und somit von Subventionen unabhängiger werden kann. Wie sich darin zeigt, verfügt der Löwe – im Gegensatz zum Spielplatz in Gronau und seinen kleinen Nutzern – durchaus über Möglichkeiten und über ein Klientel, das es ihm gestattet, selber Einnahmen zu generieren und private Unterstützung zu mobilisieren.“

Umsetzung der Konzepte muss mit Nachdruck vorangetrieben werden

Eigentlich waren im aktuellen Haushalt schon stärkere Kürzungen der Subventionen vorgesehen als sie dann tatsächlich realisiert wurden. Doch dann wollte man dem Löwen noch solange beistehen, bis er seine Einnahmesituation verbessert hat. Daher muss nun die Umsetzung entsprechender Maßnahmen mit Nachdruck vorangetrieben werden. Der Geschäftsführer sollte dafür zügig ein Programm vorzulegen. Krell ist sich sicher: „Mit Hilfe der neuen Vermarktungsstrategie kann das Bürgerhaus dann endlich mit weniger Subventionen auskommen. Wir haben das Einsparpotential durchgerechnet und sehen mit 40.000 Euro hier einen wirksamen Hebel für die Rettung des Spielplatzes.“ Gemeinsam mit der Kirche könne man so das wichtige Angebot in Gronau aufrechterhalten.

„Beim Löwen zu sparen ist schmerzlich. Und niemand will die Kultur gegen die offene Kinder- und Jugendarbeit ausspielen. Beides ist für unsere Stadt enorm wichtig.“, betont Jörg Krell. „Wir wissen natürlich, dass das eine schwierige Entscheidung ist – dennoch muss sie nüchtern abgewogen und mutig getroffen werden.“ Das bedeutet für die Liberalen, das sie sich im Zweifel für diejenigen einsetzen, die nicht die Möglichkeit haben, sich selbst zu vermarkten oder Sponsorengelder aufzutreiben. Der Bergische Löwe hat diese Möglichkeit, er müsse sie einfach besser nutzen. Der Gronauer Spielplatz spielt für eine Vielzahl von jungen Familien in ihrem täglichen Leben eine große Rolle, argumentieren die Liberalen, und er erfüllt gleichzeitig eine wichtige Funktion in unserer Stadt. Die Prioritäten sind daher für die FDP klar: „Der Abenteuerspielplatz muss aus unserer Sicht einfach erhalten werden.“

Das ist nur eine der Initiativen, die die FDP-Fraktion in den letzten Wochen entwickelt hat. Das Bürgerportal in-GL lobt: „Die FDP-Fraktion im Rat ist geschrumpft, aber das macht sie durch verstärkte Aktivität wett.“ In diesem Sinne will die FDP weiter aktiv bleiben.

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