Der Bergische Löwe braucht ein neues Konzept und frischen Wind. Darüber war man sich bei der Stadt und auch beim Bergischen Löwen selber vor einem Jahr noch einig. FDP-Vorstandsmitglied Ralf Berger, selbst ehemaliger Dozent an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation (WAK), stellte damals die Kontakte zur WAK her und begleitete das Projekt. Auf diese Initiative hin arbeiteten die Studenten monatelang an fünf unterschiedlichen Vermarktungskonzepten. Sie wurden dann im Februar dieses Jahres der Öffentlichkeit präsentiert. Die drei besten wurden prämiert; man war des Lobes voll über die kreativen Anregungen, die sie enthielten.So weit – so gut.

Die FDP kennt die Vorschläge. Sie bieten reichlich Ansätze, die man auch mit überschaubaren finanziellen Mitteln Schritt für Schritt umsetzen kann. Nicht zuletzt eine kreativere Außendarstellung, die positive Emotionen transportiert.

Aus Sicht der Liberalen gibt es keinen Grund, die jungen Leute unter 30 als zusätzliche Zielgruppe zu vernachlässigen. Die Analysen der WAK hatten ja gerade ergeben, dass sich diese von Programm und Außenauftritt des Löwen nicht angesprochen fühlen. Unsere jungen Menschen in Bergisch Gladbach haben auch ein Recht auf ein passendes kulturelles Angebot.

Ebenso irritiert das starre Festhalten an Bezeichnung „Bürgerhaus“. Nach Untersuchungen der WAK verbindet man damit eine beschauliche Begegnungsstätte. – Der Löwe wird ja in Teilen als Veranstaltungszentrum genutzt (bei den Bergischen Bautagen etc.) – auch wenn die Bürger laut Befragung die vielfältigen Möglichkeiten gar nicht kennen. Warum also sollte er nicht auch so genannt und bei den Menschen auch so beworben werde? – Allein schon diese Beschränkung ist eine Absage an breitere Vermarktungsmöglichkeiten.

Nicht zuletzt war das Thema Sponsoring ein wesentlicher Punkt der WAK-Vorschläge, also die Möglichkeit, Kooperationspartner für gemeinsame, auch werbliche Aktivitäten zu suchen. Dieser Aspekt kommt in der abschließenden Bewertung der Konzepte durch die Stadt und Herrn Pfennings nicht einmal mehr vor!

Die FDP kann sich alles in allem des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier generell an der Bereitschaft mangelt, sich um Kunden zu bemühen und die Vermarktung des Löwen voranzutreiben – und damit eigene, zusätzliche Erträge zu generieren. „Vermarkten“, das bedeutet nicht anderes, als den Bürgern und Unternehmen gute Gründe zu liefern, den Bergischen Löwen auch als Veranstaltungs und Event-Zentrum zu nutzen. Es bedeutet, die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern und diese nutzerfreundlich darzustellen. Wie das im Einzelnen gehen kann, das liegt in fünf ausführlichen Konzepten fertig auf dem Tisch – in Konzepten, die die Stadt mit rund 3.000 € bereits bezahlt hat. Weiterhin im gewohnten Ausmass am Tropf der Stadt zu bleiben ist dagegen ein Offenbarungseid, der gerade angesichts der städtischen Kassenlage und der Einsparungen in vielen bürgernahen Bereichen nicht ohne weiteres hingenommen werden sollte. Der FDP geht es nicht um eine Aufhebung Förderung sondern viel mehr um Chancen des Bergischen Löwen, zusätzliche Gelder zu generieren.

Die FDP-Fraktion wird nun folglich einen Antrag im Rat stellen, den Bergischen Löwen zu mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu bewegen.