12.11.2012

Auf Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath kam Christian Lindner als Festredner am Volkstrauertag nach Forsbach.
Er erinnerte an die Opfer des Krieges, Soldaten und Kriegsgefangene, die auf dem nahe gelegenen Friedhof in Hoffnungsthal begraben sind. Jahrzehnte des Friedens in Europa zu erleben, so der Landes- und Fraktionsvorsitzende der Liberalen in NRW, sei Privileg und Verpflichtung zugleich. Weltweit gibt es heute 20 Kriege, in einigen sind auch deutsche Soldaten gestorben, die Frieden und Stabilität sichern sollten.Lindner mahnte, nicht zu vergessen, wie viel Hilfe Deutschland nach Ende des zweiten Weltkrieges bekam, insbesondere durch den Marshall Plan aus den USA. Deutschland hatte den Krieg auf ganzer Linie verloren, vor allem auch moralisch, dennoch boten die Alliierten ihre Hilfe an. „Daran sollte jeder denken, bevor er sich über die Hilfe Deutschlands für europäische Nachbarn äußert“, so Lindner weiter. Europa müsse seine Interessen und Kräfte bündeln, um auf der Weltbühne weiter eine Rolle spielen zu können.Kritische Töne gab es hinsichtlich des EU-Parlaments. Bis heute sei es zum Beispiel nicht möglich, einheitliche Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke festzuschreiben, das Verbot von Glühbirnen dagegen sei kein Problem. Lindner rief die Gäste dazu auf, das „Friedensprojekt Europa“ nicht infrage zu stellen. Auf einen Babyschrei im Publikum reagierte der junge Abgeordnete gewohnt schlagfertig. „Das greife ich auf“, sagte er in Richtung der jungen Familie, „und formuliere es so: Die Schmerzen, die wir heute haben, sind die Geburtswehen für ein neues, starkes Europa.“